HDCP 2.2 bei Fernsehern und Monitoren - einfach erklärt (2024)

In den letzten Jahren haben sich Monitore und Fernseher immens weiterentwickelt. Dabei sind sie nicht nur einfach flacher und größer geworden. Mit der Bildschirmgröße ist auch die Auflösung stetig gestiegen.

Wiesen alte Röhrenfernseher und -monitore noch eine Standardauflösung von 720×576 Pixeln auf, hat sich mittlerweile 4K (3840 × 2160 Pixel) flächendeckend als neuer Standard durchgesetzt.

Doch bei Monitoren und TV-Geräten sollte man nie die Bedeutung der Bildquelle unterschätzen.

Hierbei ist nicht nur die Wahl des passenden Kabels sowie eine geeignete Hardware vonnöten.

Auch der Kopierschutzstandard HDCP 2.2 spielt hierbei eine große Rolle. Was das ist, wollen wir euch im Folgenden einmal erklären.

Inhaltsverzeichnis Anzeigen

Was ist HDCP 2.2?

Das Buchstabenkürzel bedeutet „High-bandwidth Digital Content Protection“ und ist nichts anderes als ein umfangreicher Kopierschutz. Diesen entwickelte Intel im Jahr 2003.

Ziel des Tech-Konzerns, den wir heute vornehmlich von der Fertigung leistungsstarker Chiptechnik kennen, war eine zuverlässige Verschlüsselung digitaler Medien.

Dabei ist HDCP zu den gängigsten Anschlüssen wie DVI, DisplayPort und HDMI kompatibel. Ziel des Kopierschutzes ist es, dass Nutzer die wiedergegebenen Dateien nicht vom Monitor abfangen können.

So soll verhindert werden, dass man unerlaubterweise Raubkopien in gestochen scharfer Auflösung festhalten kann.

Damit sowohl Verschlüsselung als auch Entschlüsselung funktionieren, müssen Quellgerät (Spielekonsole, TV-Receiver oder BluRay-Player) und Endgerät (TV oder Monitor) eine Unterstützung von HDCP bieten.

Da an diesem Schutz nicht nur die Filmindustrie, sondern auch heutige Streaminganbieter und TV-Sender ein großes Interesse haben, bekommt man heutzutage kaum einen Monitor oder Fernseher ohne HDCP.

Wie funktioniert HDCP?

Intel gilt gemeinhin als einer der bedeutsamsten Chiphersteller weltweit. Da verwundert es auch nicht, dass das Unternehmen HDCP nicht auf Basis einer Software entwickelt hat.

Stattdessen findet der Kopierschutz in Form kleiner Chips in den elektronischen Geräten Platz.

Diese verfügen dann über jeweils 40 unterschiedliche Schlüssel, mit deren Hilfe die Medien entschlüsselt oder verschlüsselt werden. Da jeder Schüssel für sich gesehen 56 Byte umfasst, gilt HDCP bis heute als sicherster Verschlüsselungsstandard in diesem Bereich.

Um für einen zuverlässigen Kopierschutz zu sorgen, müssen die Chips der Monitor- und TV-Hersteller eine separate Zertifizierung erhalten.

Dies soll sicherstellen, dass keine unerlaubte Aufzeichnung der übertragenen Inhalte stattfindet. Von der Entschlüsselung per HDCP bekommen wir als Nutzer nichts mit.

Schließt du beispielsweise deine PlayStation 5 an deinen Fernseher oder PS5-Monitor an, finden beide Geräte einen gemeinsamen Schlüssel und die Übertragung ist perfekt.

Welche Unterschiede bietet HDCP 2.2?

Wie eingangs erwähnt, gibt es HDCP bereits seit dem Jahr 2003. Da dies fast 20 Jahre zurückliegt, gibt es mittlerweile bereits HDCP in der Version 2.2.

Dies gilt seit 2015 als Standard für Inhalte, die eine 4K-Auflösung haben. Dabei hat Intel im Vergleich zum Vorgänger HDCP 1.4 diverse Verbesserungen vorgenommen.

Im Fokus stand dabei die Optimierung der Verschlüsselungstechnik. Diese wurde passgenau an 4K-Inhalte angepasst, was zur Schließung noch vorhandener Sicherheitslücken führte. Doch das Update auf HDCP 2.2 hat auch seine Schattenseiten.

So sind ältere Geräte mitunter nicht dazu in der Lage, Medien mit dem neuen Standard wiedergeben zu können. Hintergrund ist die Tatsache, dass der neue Standard für 4K-Inhalte zu den alten Versionen nicht kompatibel ist.

Hier zeigt sich auch das große Problem, was die Chiptechnik von Intel mit sich bringt. Schließlich kann dieses nicht durch ein einfaches Firmware-Update des Gerätes gelöst werden.

Wer also 4K-Inhalte mit einem alten Gerät wiedergeben möchte, bekommt mitunter lediglich ein Schwarzbild ausgegeben.

Wenn HDCP 2.2 zum Problem wird

Mit HDCP 2.2 wurde Intels Kopierschutz an die Besonderheiten von 4K-Inhalten angepasst. Doch dies hat vor allem auf Besitzer älterer Wiedergabe- und Abspielgeräte große Auswirkungen.

So erfordert eine reibungslose Wiedergabekette von 4K-Medien, dass die beteiligte Hardware HDCP 2.2 unterstützt. Ist dies bei einem Gerät nicht der Fall, bricht diese Kette zusammen. Und das gilt nicht nur für Receiver und Fernseher.

Auch Besitzer eines Soundsystems, welches für den Kinoklang daheim integriert wird, müssen auf Kompatibilität achten.

Ansonsten droht der gefürchtete Blackscreen. Achte also dringend darauf, dass jedes deiner zwischengeschalteten Geräte den Kopierschutzstandard unterstützt.

Augen auf beim Gerätekauf

Um späteren Ärgernissen aus dem Weg zu gehen, ist es ratsam, bereits beim Gerätekauf auf die wichtigsten Attribute zu achten.

Hierzu gehört zweifelsohne auch die Unterstützung von HDCP 2.2. Und das solltest du wirklich tun.

Denn auch, wenn es den Standard bereits seit 2015 gibt, kann man noch heute Geräte finden, die ihn nicht unterstützen.

An diesen wirst du dann nicht lange Freude haben. Vor allem dann, wenn du deinen Monitor gleichsam auch als TV nutzen möchtest, ist dies besonders wichtig.

Schließlich wäre es schade drum, wenn du auf deinem 4K-Monitor keine 4K-Serie von Netflix, Amazon Prime und Co. streamen kannst. Insbesondere im Zeitalter praktischen Streaming-Zubehörs wie beispielsweise den Amazon Fire TV-Stick wäre dies wirklich schade.

Schließlich ermöglicht dieser es dir, deinen PC ausgeschaltet zu lassen, da er sich per HDMI direkt mit deinem Monitor verbinden lässt.

Unterstützt bei der 4K-Version des Sticks dein Monitor kein HDCP 2.2, kommst du aber auch hier nicht in den Genuss der hohen Auflösung.

Kein Bild trotz Kompatibilität zu HDCP 2.2

Besonders ärgerlich ist das Schwarzbild dann, wenn eigentlich alle beteiligten Geräte zu HDCP 2.2 kompatibel sind.

Doch hier musst du nicht gleich die Flinte ins Korn werfen. Schließlich gibt es mitunter ganz einfache Lösungen für das Problem.

So bieten manche Fernseher und Monitore nicht an allen Anschlüssen für Quellgeräte den neuen Standard. Hier hilft ein Blick in die Bedienungsanleitung, um herausfinden zu können, welcher HDMI- oder DisplayPort-Eingang der richtige ist.

Auf der Website von Intel findest du eine Tabelle von den verschiedenen Kabel-Versionen und der Kompatibilität in Bezug auf HDCP 2.2.

Verwendung von einem HDCP-Konverter

Doch es gibt auch eine Möglichkeit, betagte Geräte mit der alten Version HDCP 1.4 für neue Inhalte fit zu machen.

Hierbei kommt ein sogenannter HDCP-Konverter zum Einsatz, den man zwischen den Geräten schalten muss.

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Allerdings gibt es in diesem Bereich auch schwarze Schafe, weshalb du dich nur für legal erhältliche Konverter entscheiden solltest.

Weiterführend:

  • Clouding bei Fernseher und Monitor
  • Local Dimming
  • Banding beim TV
  • SD und HD – Unterschied

Die hier aufgeführten Angebote enthalten Werbelinks (*). Durch den Kauf über einen solchen Link erhält Bildschirm.de von dem Anbieter eine kleine Provision. Dabei entstehen keine zusätzlichen Kosten für den Käufer. Mehr dazu.

HDCP 2.2 bei Fernsehern und Monitoren - einfach erklärt (2024)

FAQs

How do I fix an HDCP 2.2 error? ›

And the only to fix the HDCP 2.2 errors is to do a soft reboot AKA unplug my Roku for three minutes then plug it back in.

What does HDCP 2.2 mean? ›

HDCP stands for High-bandwidth Digital Content Protection, a copy prevention technology that's been used on HDMI connections for over ten years. Version 2.2 is the latest, designed specifically to prevent illegal copying of 4K Ultra HD content.

How do I make my TV HDCP compatible? ›

Connect a different HDMI cable. An Image Science Foundation (ISF) certified rated cable could help. Try using a different HDMI port on your TV. If you're using a stereo or a receiver, bypass that equipment by connecting your device directly to your TV.

How do I know if my TV has an HDMI HDCP 2.2 port? ›

When determining which inputs support HDCP 2.2, start with the obvious – look for the inputs labeled with “HDCP 2.2”. Note: On some TVs, the HDMI inputs are part of an external box that is attached to the display via special cable. This external box may be behind your TV, or it may be inside a cabinet.

Which HDMI port is HDCP 2.2 on Samsung TV? ›

Check the “Mobile High-Definition Link” (MHL), “HDCP 2.2”, “UHD”, “4K”, or “HDMI 2.0” ports on your TV–they typically support HDCP 2.2. Here also is general guidance on which device ports support HDCP 2.2 for popular Ultra HD TV brands: LG – Port 1 for most models. Samsung – All ports or MHL.

How do I know if my HDMI cable is HDCP compliant? ›

How do I check if my HDMI cable is HDCP compliant? Please check if your cable is HDCP compliant at hdmi.org . You can do a quick search of the brand of the cable or look for tags/stickers on your cable that say 'HDCP compliant. '

What is HDCP and do I need it? ›

HDCP stands for High-bandwidth Digital Content Protection. The purpose of HDCP is to protect digital copyrighted content as it travels from a device to your TV, usually through an HDMI, DVI or DisplayPort connection.

What software removes HDCP? ›

Open PassDCP is a utility software, which is specifically used to crack various video capture devices or video recorders and strip the HDCP protection from the devices, allowing the devices to bypass the HDCP protection and record the videos.

Is it illegal to strip HDCP? ›

I get asked about stripping HDCP a lot and unfortunately it's just not something I can do. 1. It's illegal! and 2. There's people, based on past experiences, that wouldn't hesitate to report a backdoor to the HDMI/HDCP authorities to harm the "competition".

Why is my TV showing HDCP unauthorized content disabled? ›

If you see a message 'HDCP unauthorized. Content disabled', the TV does not support the proper content protection technology, called HDCP. HDCP is the required industry standard for preventing illegal copying of digital audio and video content over an HDMI® cable link.

Why am I experiencing HDCP issue with my TV or external monitor? ›

You may be encountering HDCP issue due to following reasons: Using a non-compliant TV or external monitor. Using a non-compliant HDMI cable. Using a non-compliant HDMI splitter or home entertainment system.

Why am I suddenly getting an HDCP error? ›

Make sure you're using an HDMI cable. Try reversing the ends of the HDMI cable. Bypass any receivers or sound systems in use by connecting your device directly to your TV using an HDMI cable. Try connecting to a different HDMI port on your TV.

Why does my TV keep saying does not support HDCP? ›

If you see an HDCP warning, it means that there might be a problem with the compatibility or communication between your devices, such as a Blu-ray player, gaming console, or streaming device, and your display (like a TV or monitor).

Why does my Roku keep giving me a HDCP error? ›

Please be advised that HDCP errors happen when there is a problem with the physical connection or communication between your Roku and TV.

How to fix HDCP error on Samsung TV? ›

changing HDMI cable obviously can sometimes work , I had this issue once but changing cable fixed it for me. Worth going into Q system go to Settings-Audio Visual-Picture Resolution, set Resolution for UHD and Find it For Me to set this up again.

Can you watch Netflix without HDCP? ›

HDCP stands for High-bandwidth Digital Content Protection. The purpose of HDCP is to protect digital copyrighted content as it travels from a device to your TV, generally through HDMI or DVI connections. HDCP is required to stream Netflix from a device connected to your TV.

Why is my Roku not working with HDMI? ›

HDMI Output --> Make sure the HDMI cable is firmly seated at Roku device and does not feel loose or wiggles indicating bad HDMI. If using Roku Streaming Stick, try attaching a HDMI extension cable to the device (male to female adapter on one end, male on other end) and then plug into TV HDMI port.

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Author: Velia Krajcik

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