Tagesimpuls + Schott-Messbuch (2024)

TAGESGEBET

Allmächtiger Gott,

sende uns den Heiligen Geist

und entzünde in unseren Herzen

das Feuer deiner Liebe,

damit unser Sinnen und Trachten suche,

was dir gefällt,

und wir dich aufrichtig lieben

in unseren Brüdern und Schwestern.

Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 1083)

Oder ein anderes Tagesgebet

Jahr I

Zur Lesung Tobit hat seinen Sohn Tobias von Ninive nach dem weiter östlichgelegenen Medien geschickt, wo er Geld hinterlegt hatte. Der Reisebegleiter desTobias wird sich am Schluss der Erzählung als der Engel Rafael vorstellen (12,15); Gott nimmt die Geschichte der Menschen in seine Hände; er selbst führt diezusammen, die er füreinander bestimmt hat. Der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobsist der lebendige Gott, nicht der Gott der Philosophen. Siebenmal ließ er SarasLiebe sterben; ein böser Dämon brachte in der Brautnacht jeden ihrer siebenMänner um. Das ist zeitbedingte Denk- und Redeweise. Dass aber das Gebet auseinem lauteren Herzen bei Gott viel vermag, ist eine Wahrheit für alle Zeiten.Nach gutem jüdischem Brauch ist es der Mann, der vorbetet; Sara schließt daranihre kurze, ehrfürchtige Bitte. Von Liebe ist in diesem hochzeitlichen Buchsehr wenig die Rede. Was Tobias in seinem Gebet über die Ehe sagt, mag demheutigen Menschen allzu vernünftig und vielleicht auch wirklichkeitsfremderscheinen. Aber es wurde eine gesegnete und glückliche Ehe. - Gen 24,33.50-51.54; Dan 3,26; Gen 2,18.

ERSTE Lesung

Tob 6, 10-11; 7, 1.8 (9)-17; 8, 4-9 (9a)

Hab Erbarmen mit mir, und lass mich gemeinsam mit Sara einhohes Alter erreichen

Lesung aus dem Buch Tobit

Injenen Tagen

10alssie in der Nähe der Stadt Ekbatana waren,

11sagteder Engel zu dem jungen Tobias: Bruder, heute werden wir bei Raguëlübernachten. Es ist ein Verwandter von dir. Er hat nur ein einziges Kind, eineTochter namens Sara.

1Alssie in Ekbatana beim Haus Raguëls angelangt waren, kam ihnen Sara entgegen undhieß sie willkommen. Sie erwiderten ihren Gruß, und Sara führte sie ins Haus.

8Manschlachtete einen Widder und setzte ihnen ein reiches Mahl vor.

9Da batTobias den Rafael: Asarja, mein Bruder, bring doch zur Sprache, worüber duunterwegs mit mir geredet hast, damit die Sache zu einem glücklichen Endekommt.

10Rafaelteilte Raguël alles mit. Darauf sagte Raguël zu Tobias: Iss und trink, und lasses dir gut gehen! Du hast einen Anspruch darauf, mein Kind zu heiraten. Ichmuss dir aber die Wahrheit sagen:

11Ichhabe meine Tochter schon sieben Männern zur Frau gegeben; doch jeder, der zuihr ins Brautgemach ging, ist noch in derselben Nacht gestorben. Aber lass esdir jetzt trotzdem gut gehen!

12Tobiaserwiderte: Ich will nichts essen, ehe ihr sie mir nicht feierlich zur Fraugegeben habt. Da sagte Raguël: Du sollst sie bekommen, sie ist von jetzt annach Recht und Gesetz deine Frau. Du bist mit ihr verwandt; sie gehört dir. Derbarmherzige Gott schenke euch viel Glück.

13Und erließ seine Tochter Sara rufen, nahm sie bei der Hand und gab sie Tobias zurFrau; er sagte: Hier, sie ist dein nach dem Gesetz des Mose. Führ sie zu deinemVater! Und er segnete sie.

14Dannrief er seine Frau Edna herbei, nahm ein Blatt Papier, schrieb den Ehevertrag,und man setzte das Siegel darunter. Darauf begannen sie mit dem Mahl.

15Raguëlrief seine Frau Edna und sagte zu ihr: Schwester, richte das andere Zimmer her,und führ Sara hinein.

16Sietat, was er sagte, und führte sie hinein. Sara aber begann zu weinen. IhreMutter trocknete ihr die Tränen und tröstete sie:

17HabVertrauen, mein Kind! Nach so viel Leid schenke dir der Herr des Himmels undder Erde endlich Freude. Hab nur Vertrauen, meine Tochter!

4AlsTobias und Sara in der Kammer allein waren, erhob sich Tobias vom Lager undsagte: Steh auf, Schwester, wir wollen beten, damit der Herr Erbarmen mit unshat.

5Und erbegann zu beten: Sei gepriesen, Gott unserer Väter; gepriesen sei dein heiligerund ruhmreicher Name in alle Ewigkeit. Die Himmel und alle deine Geschöpfemüssen dich preisen.

6Duhast Adam erschaffen und hast ihm Eva zur Frau gegeben, damit sie ihm hilft undihn ergänzt. Von ihnen stammen alle Menschen ab. Du sagtest: Es ist nicht gut,dass der Mensch allein ist; wir wollen für ihn einen Menschen machen, der ihmhilft und zu ihm passt.

7Darum,Herr, nehme ich diese meine Schwester auch nicht aus reiner Lust zur Frau,sondern aus wahrer Liebe. Hab Erbarmen mit mir, und lass mich gemeinsam mit ihrein hohes Alter erreichen!

8UndSara sagte zusammen mit ihm: Amen.

9Undbeide schliefen die Nacht über miteinander.

Antwortpsalm

Ps128 (127), 1-2.3.4-5 (R: vgl. 1a)

R Seligder Mensch, der den Herrn fürchtet und ehrt! - R

(GL708, 1)

1 Wohl dem Mann, der den Herrn fürchtetund ehrt

IV. Ton

und der auf seinen Wegen geht!

2Was deine Hände erwarben, kannst dugenießen;

wohl dir, es wird dir gut ergehn. - (R)

3 Wie ein fruchtbarer Weinstock ist deineFrau

drinnen in deinem Haus.

Wie junge Ölbäume sind deine Kinder

rings um deinen Tisch. - (R)

4So wird der Mann gesegnet,

der den Herrn fürchtet und ehrt.

5Es segne dich der Herr vom Zion her.

Du sollst dein Leben lang das GlückJerusalems schauen. - R

Jahr II

Zur Lesung „Denk daran!“ - „Ruf ins Gedächtnis!“: diese zwei Aufforderungen (V. 8und 14) gliedern die heutige Lesung in zwei ungleiche Teile; der erste Teilgilt der Lehre, der zweite Teil der Mahnung an den, der im Dienst desEvangeliums und der Gemeinde steht. Die Lehre, das „Evangelium“, heißt inkürzester Form: Jesus stammt aus dem Geschlecht Davids, und: Er wurde von denToten auferweckt. Diese einfache Nebeneinanderstellung der zweifachen Geburtund zweifachen Existenzweise Jesu ist ältestes Glaubensgut der christlichenGemeinde. - Weil Jesus von den Toten auferweckt wurde, deshalb wird auch dermit Jesus leben, der mit ihm gelitten hat und gestorben ist: der Märtyrer, deraus Liebe zu Christus und zu den „Auserwählten“ standhaft geblieben ist. DieVerse 11-13 sind ein Lied, dessen Schluss überrascht. „Wenn wir untreu sind“ -so wird auch er untreu sein, wäre die logische Fortsetzung. Aber hier zerbrichtdie Logik: Christus bleibt treu, sich selbst und seinen Verheißungen, auch da,wo unser Glaube und unsere Treue versagt haben. Das ist kein Freibrief; es istein Trost und eine Ermutigung. - Röm 1,3-4; Phil 1,13-18; Kol 1,24; Röm 6,5.8; Apg 14,22; Röm 8,17; Mt 10,33; Röm 3,3-4; Tit 1,2; 1 Tim 1,3-7; 4,6-7.

ERSTE Lesung

2 Tim 2, 8-15

Das Wort Gottes ist nicht gefesselt

Wenn wir mit Christus gestorben sind, werden wirauch mit ihm leben

Lesung aus dem zweiten Brief des Apostels Paulus anTimotheus

8Denk daran, dass JesusChristus, der Nachkomme Davids, von den Toten auferstanden ist; so lautet meinEvangelium,

9für das ich zu leiden habeund sogar wie ein Verbrecher gefesselt bin; aber das Wort Gottes ist nichtgefesselt.

10Das alles erdulde ich um derAuserwählten willen, damit auch sie das Heil in Christus Jesus und die ewigeHerrlichkeit erlangen.

11Das Wort ist glaubwürdig:Wenn wir mit Christus gestorben sind, werden wir auch mit ihm leben;

12wenn wir standhaft bleiben,werden wir auch mit ihm herrschen; wenn wir ihn verleugnen, wird auch er unsverleugnen.

13Wenn wir untreu sind, bleibter doch treu, denn er kann sich selbst nicht verleugnen.

14Ruf ihnen das ins Gedächtnisund beschwöre sie bei Gott, sich nicht um Worte zu streiten; das ist unnütz undführt die Zuhörer nur ins Verderben.

15Bemüh dich darum, dich vorGott zu bewähren als ein Arbeiter, der sich nicht zu schämen braucht, als einMann, der offen und klar die wahre Lehre vertritt.

Antwortpsalm

Ps25 (24), 4-5.8-9.10 u. 14 (R: 4)

R Zeigemir, Herr, deine Wege, lehre mich deine Pfade! - R

(GL 233, 7 oder 687, 1)

4 Zeige mir, Herr, deine Wege,

VI. Ton

lehre mich deine Pfade!

5 Führe mich in deiner Treue und lehremich;

denn du bist der Gott meines Heiles.

Auf dich hoffe ich allezeit. - (R)

8 Gut und gerecht ist der Herr,

darum weist er die Irrenden auf denrechten Weg.

9Die Demütigen leitet er nach seinemRecht,

die Gebeugten lehrt er seinen Weg. - (R)

10 Alle Pfade des Herrn sind Huld und Treue

denen, die seinen Bund und seineGebote bewahren.

14 Die sind Vertraute des Herrn, die ihnfürchten;

er weiht sie ein in seinen Bund. - R

Jahr I und II

Ruf vor demEvangelium

Vers:vgl. 2 Tim 1, 10

Halleluja.Halleluja.

UnserRetter Jesus Christus hat dem Tod die Macht genommen

unduns das Licht des Lebens gebracht durch das Evangelium.

Halleluja.

Zum Evangelium Die Frage des Schriftgelehrten nach dem ersten, das heißt demwichtigsten Gebot scheint ehrlich gewesen zu sein (vgl. V. 34), im Unterschiedzu vielen anderen Fragen, die von den religiösen Führern des Judentums an Jesusgestellt wurden. Die Antwort Jesu ist uns so bekannt, dass wir Mühe haben, siewirklich zu hören und ihr Gewicht zu spüren. Ihr erster Teil: Gott über alleslieben, ergibt sich unmittelbar aus dem Glaubensbekenntnis, das der Jude jedenTag spricht. „Gott lieben“ heißt: ihn als den Einzigen anerkennen, sich vonseiner Glut so ergreifen lassen, dass man auch dem Nächsten, dem Mitmenschen,etwas von der Liebe und Freude Gottes mitteilen kann. Es geht nicht um Gefühle,sondern darum, dass Gottes Macht und Herrschaft den Menschen erfahrbar wird. -Mt 22,34-40; Lk 10,25-28; Dtn 6,4-5; Lev 19,18; Dtn 4,35; 1 Sam 15,22; Ps40,7-9; Am 5,21-24.

Evangelium

Mk 12, 28b-34

Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Markus

Injener Zeit

28bging ein Schriftgelehrter zuJesus hin und fragte ihn: Welches Gebot ist das erste von allen?

29Jesusantwortete: Das erste ist: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzigeHerr.

30Darumsollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele,mit all deinen Gedanken und all deiner Kraft.

31Alszweites kommt hinzu: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Keinanderes Gebot ist größer als diese beiden.

32Dasagte der Schriftgelehrte zu ihm: Sehr gut, Meister! Ganz richtig hast dugesagt: Er allein ist der Herr, und es gibt keinen anderen außer ihm,

33undihn mit ganzem Herzen, ganzem Verstand und ganzer Kraft zu lieben und denNächsten zu lieben wie sich selbst, ist weit mehr als alle Brandopfer undanderen Opfer.

34Jesussah, dass er mit Verständnis geantwortet hatte, und sagte zu ihm: Du bist nichtfern vom Reich Gottes. Und keiner wagte mehr, Jesus eine Frage zu stellen.

FÜRBITTEN

JesusChristus kam, um zu dienen und sein Leben hinzugeben. Zu ihm rufen wir:

Drängealle Christen, in brüderlicher Liebe Gott und den Menschen zu dienen.

A.: Wir bitten dich, erhöre uns.

Ermutigedie Politiker, die sich um Frieden und Abrüstung mühen.

Vermehredie Anstrengungen der Menschen, Hunger und Seuchen zu besiegen.

Durchdringeunser Leben mit deiner Liebe, dass wir einmütig miteinander leben.

Allmächtiger Gott, du hast uns den Geist der Liebe geschenkt. Lass uns inihm erstarken durch Christus, unseren Herrn.

A.: Amen.

„Alle guten Worte und Taten, welche Menschen für einander vollbringen,münden in den einen Dienst ein: sie machen sich gegenseitig Hoffnung, indem siesich lieben. „Der Ehe ist es dabei eigentümlich, dass jeder der beiden Partnernicht nur für den anderen da sein will, sondern auch für sich auf ihn hofft.Gerade dadurch, dass er ihn braucht, bestätigt er ihn aber auch in seinem Sein.Jeder Mensch will ja im Grunde nicht nur für sich, sondern auch für andere dasein. Dem Anderen zu sagen, ,ich bin zwar für dich da, brauche dich abermeinerseits nicht‘, wäre ja eine eigene Art von Hochmut. Zur ehelichen Liebegehört noch ein weiteres Moment. Es ist der Wille, für immer miteinandervereint zu sein. Diese Einheit drückt sich in den vielen Gemeinsamkeiten desalltäglichen Lebens, dem Schicksal, das die Ehepartner miteinander erfahren, inder gemeinsamen Aufgabe der Kindererziehung, aber auch in der Gemeinsamkeit vonInteressen und einem gemeinsamen geistigen Besitz aus. Die Liebe zwischen Mannund Frau sucht ihrem innersten Verlangen nach das, worin das Miteinander derbeiden Menschen geborgen ist und sie doch zugleich ins Grenzenlose übersteigt.Man kann das an zwei Urworten der Liebe deutlich machen. Das eine lautet: ,Ichmöchte dir alles schenken, ich wünsche dir die ganze, umfassende,unüberbietbare Vollendung deiner selbst, für die ich selber den Namen nichtweiß, weil sie alles Denken übersteigt.‘ Das zweite lautet: ,Ich mit dir imUnendlichen - für immer.‘ In beiden Worten spricht sich das innerste Geheimnisder menschlichen Person aus, ihre Verwiesenheit auf Gott“ (Georg Scherer).

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